Wenn wir uns im Bereich der Mitarbeiterführung – und ganz allgemein im Umgang mit unseren Mitmenschen – schnell Klarheit verschaffen möchten, führt kein Weg am gewinnbringenden Basiswissen der Körpersprache vorbei.
Die Körpersprache ist Körperhaltung Mimik, Gestik und Stimmlage. Diese vier Indikatoren sind die Sendeantennen unseres Unterbewusstseins. Über diese vier Sendeinstrumente nehmen wir unbewusst Kontakt mit unseren Mitmenschen auf. Immer und überall kommunizieren wir unbewusst durch unsere Körpersprache mit anderen.
Was die Körpersprache für uns Menschen so schwer greifbar macht, ist, dass sie automatisch vom Unterbewusstsein gesteuert in uns abläuft.
Stehen wir einem anderen Menschen gegenüber, so wissen wir gefühlsmäßig (das sagt uns unser Unterbewusstsein, das die Körpersprache unseres Gegenübers aufgenommen und interpretiert hat) wie es in dem Anderen aussieht und was wir von ihm zu erwarten haben. Genauso ergeht es unserem Gegenüber: Auch er hat sich schon gefühlsmäßig ein Bild über uns gemacht – obwohl ihm dies nicht bewusst ist.
In Sekundenbruchteilen trifft unser Unterbewusstsein seine Entscheidung
Diese Vorgänge – der unbewusste Austausch der Körpersignale von Mimik, Körperhaltung, Gestik und Stimmlage – geschehen in Sekundenbruchteilen, ohne das es den Menschen auch nur ansatzweise bewusst wird.
Auch wenn diese Geschehnisse nicht von unserem Verstand erfasst werden, so haben diese wenigen Sekundenbruchteile enormen Einfluss auf die weiteren Verhaltensweisen und Handlungen dem Anderen gegenüber.
Stuft beispielsweise unser Unterbewusstsein die Körpersignale unseres Gegenübers als unsympathisch ein, so entscheidet sich auch unser Unterbewusstsein ablehnende Signale zu senden – somit ist der weitere und damit ungünstige Verlauf der Kommunikation vorgegeben.
Werden dagegen die Signale als sympathisch eingestuft und die entsprechenden Signale vom Anderen zurückgesandt, gewinnt der Ausspruch „auf Anhieb verstehen“ an weiterer Bedeutung. Dieser bisher unerklärliche Vorgang lässt sich jetzt unter dem Aspekt der Körpersprache erklären.
Mit wem haben wir es zu tun? Unser Unterbewusstsein weiß Bescheid
Die Körpersignale zeigen nicht nur, ob wir den Anderen als sympathisch oder als unsympathisch einzustufen haben, sie zeigen darüber hinaus auch, wie es im Inneren des Anderen tatsächlich aussieht.
So kann unser Unterbewusstsein leicht erkennen, ob der Andere erfolgreich und selbstbewusst ist, ob er niedergeschlagen und nur mit einem geringen Selbstwertgefühl daherkommt oder ob er eine starke und vertrauenswürdige Persönlichkeit ist.
Das Geheimnis lüften: Unbewusstes bewusst machen
Alle Einschätzungen über die Persönlichkeit des Anderen nimmt unser Unterbewusstsein – an unserem Verstand vorbei – auf der Gefühlsebene vor. Uns bleibt auf der Verstandesebene bei der Beurteilung des Anderen nur ein ungewisses Bauchgefühl oder die so genannte innere Stimme.
Gelingt es jedoch, uns die Körpersprache des Anderen bewusst zu machen, die Körpersignale zuzuordnen und auf der Verstandesebene zu entschlüsseln, so können wir andere leichter einschätzen, auf sie eingehen und mit ihnen umgehen.
Wir werden jetzt die Signale der Körpersprache bestimmten Merkmalen der Persönlichkeit und seiner gegenwärtigen Gemütslage zuordnen, um Klarheit für unser zukünftiges Handeln dem Anderen gegenüber zu gewinnen.
Doch Vorsicht ist angebracht:
Die Körpersprache ist immer im Zusammenhang mit der jeweiligen Situation und dem Befinden des Anderen zu sehen. So ist beispielsweise ein gebeugter Gang nicht nur ein Indiz für wenig Selbstvertrauen, sondern kann eventuell auch auf ein Rückenleiden hinweisen. Zudem kann es vorkommen, dass bestimmte Körpersignale unterschiedliche Bedeutungen haben können. Und um es noch komplizierter zu machen: In anderen Ländern haben sich unterschiedliche Körpersprachen entwickelt.
Dennoch! Die Körpersprache gibt uns wertvolle Hinweise, wenn wir gelernt haben sie richtig zu interpretieren.
Körpersprache entschlüsseln:
Wenn wir in Zukunft ganz bewusst die Körpersignale des Anderen aufnehmen und damit an unsere Verstandesebene weitergeben, so wird unser Unterbewusstsein darauf trainiert und sagt uns wiederum auf der Verstandesebene unwillkürlich, wie wir den anderen Menschen einzuschätzen haben.
Was wir vorher nur erahnten, ist jetzt Wissen und zur Gewissheit geworden.
Ein Vorteil im Umgang mit anderen, der nicht hoch genug einzuschätzen ist. Ein Vorteil nicht nur für uns, sondern auch ein Vorteil für unsere Mitarbeiter.
Weitere Informationen zum Themenbereich Körpersprache in der Mitarbeiterführung und bei der Mitarbeitermotivaion:
- Geheimnisvolle Körpersprache
- Körpersprache – mein Gegenüber mag mich
- Körpersprache – mein Gegenüber mag mich nicht
- Körpersprache – mein Gegenüber ist aggressiv
- Körpersprache – mein Gegenüber ist unsicher
- Körpersprache – mein Gegenüber ist selbstsicher
- Körpersprache – mein Gegenüber ist arrogant
- Körpersprache – mein Gegenüber lügt
- Körpersprache – mein Gegenüber ist aufrichtig und meint es ehrlich
- Körpersprache – mein Gegenüber langweilt sich
- Körpersprache – mein Gegenüber möchte mich übervorteilen und täuschen